Portraitfotografie für Einsteiger und Hobbyfotografen

Portraitaufnahmen

Was ist Portraitfotografie?

Portraitaufnahmen sind so viel mehr als schöne Bilder. Sie erzählen Geschichten von authentischen Menschen. Die Portraitierten stehen auf deinen Fotografien als Motiv im Vordergrund und werden für immer in Erinnerung gehalten. Eine Kunst des Ausdrucks, der Gefühle und der Leidenschaft.

Nicht umsonst wird Portraitfotografie als die Königsdisziplin unter Fotografen und Fotografinnen bezeichnet. In der Portraitfotografie musst du dein Können unter Beweis stellen: Der Umgang mit der Kamera, der Blick für eindrucksvolle Bildgestaltung und zu guter Letzt die Anweisungen an dein Model! Die Arbeit mit der Kamera und deinem Model wird dich in den Bann ziehen. Ein Entfliehen ist nahezu unmöglich!

Also: Bist du bereit, um deine Reise in eines der beliebtesten Genres der Fotografie zu starten?

Der Weg zur Portraitfotografie – Tipps und Tricks für den Einstieg

Oh je, Königsdisziplin also? Wie soll ich als blutiger Laie diese denn jemals beherrschen? Kameratechnik? Noch nie damit auseinandergesetzt! Equipment ist so teuer!

Hey, lass dich nicht abschrecken. Alle Profis haben irgendwann begonnen und wie sagt man so schön: Es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen! Mit den nötigen Tipps und Tricks wird dir der Einstieg in die Portraitfotografie gelingen. Daran gibt es keine Zweifel. Vor allem nicht, wenn du Spaß an dem hast, was du tust.

In diesem kleinen Ratgeber für Anfänger erklären wir dir, wie du großartige Bilder mit wenig bis zu gar keinen Vorkenntnissen knipsen kannst. Vorweg schon mal: Du benötigst kein teures Equipment und die wichtigsten Einstellungen deiner Kamera sind super einfach zu begreifen!

Die geeignete Location finden

Die große Frage: Brauche ich ein professionelles Fotostudio mit kompletter Ausstattung? – Die einfache Antwort: Nein, brauchst du nicht.

Klar, ab einem bestimmten Punkt als Berufsfotograf wirst du nicht mehr drum rumkommen. Bei Portraitfotos für Bewerbungen beispielsweise gelten eindeutige Vorschriften: Belichtung, weißer Hintergrund, Kopf nach rechts, Schultern nach hinten und jetzt bitte ganz leicht lächeln. In bestimmten Bereichen der Portraitfotografie wird ein solches Studio vom Vorteil sein. Lass dir aber gesagt sein: Für den Anfang wirst du das definitiv nicht brauchen! Vielmehr ist dein Umfeld dein Studio. Lauf gerne einmal durch deine Stadt und halte Ausschau nach geeigneten Orten. Ein cooler Bahnhof, ein ruhiger Waldweg, atmosphärische Lost Places, ein normales Parkhaus? Solange du und dein Model die Location gut finden und dein eigentliches Motiv nicht in den Hintergrund rückt, spricht nichts dagegen.

Portraitaufnahmen

Portraitfotografie bei Sonnenlicht

Sonnenlicht ist super: es macht gute Laune und alles beginnt in neuem Licht zu strahlen. Licht, welches du kontrollieren solltest. Natürlich hast du keinen Einfluss darauf, wann die Sonne scheint und wann nicht. Sonnenlicht wirft harte Schatten, die sich ungünstig auf das Gesicht deines Models auswirken können. Mit einem Aufheller oder Faltreflektor kannst du das Sonnenlicht auf das Gesicht deines Gegenübers umleiten. Auf den Faltreflektor kommen wir an späterer Stelle nochmal zu sprechen.

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Portraitfotografie bei schlechtem Wetter

Absolut kein Hindernis für dich! Die tristen Farben und flachen Kontraste können ideal genutzt werden, um deinen Fotografien eine tolle Atmosphäre zu geben. Auch hier kannst du durch den Einsatz von Reflektoren oder Blitz das Licht gezielt auf das Gesicht oder bestimmte Bereiche umleiten.

Die benötigte Ausrüstung

Als Anfänger*in brauchst du nur das Nötigste, um gelungene Aufnahmen zu erzielen. Mit der Zeit wirst du immer tiefer in die Materie einsteigen und mit verschiedenen Objektiven, Blenden und Kameras experimentieren. So ist es mit jedem Hobby und das zeigt, dass du ernsthaft dabei bist. Am Anfang musst du dich jedoch nur mit dem Wesentlichen beschäftigen.

Welche Kamera brauche ich?
Mal ganz unter uns: Um dich mit dem Gesicht und verschiedenen Ausdrücken vertraut zu machen, könntest du sogar dein Handy benutzen. Aber da du dich im Verlauf auch mehr mit der Kameratechnik auseinandersetzen wirst, ist eine richtige Kamera dann doch von Vorteil. Geeignet für Portraitfotografie ist jede moderne Spiegelreflexkamera oder Systemkamera. Sie sollte ausreichend viele Megapixel für eine gute Bildqualität aufweisen.
Zwischen 12 und 24 Megapixel genügen für den Einstieg. Und ein zweiter Kartenslot ist auch nicht schlecht, weil du dann eine Backup-Möglichkeit hast.

Welches Objektiv ist für mich am besten?
In der Portraitfotografie sind Objektive mit Festbrennweiten am besten geeignet. Hier ist die Brennweite also fest vorgegeben: immer der gleiche Bildausschnitt, den du nicht verändern kannst. Die auf die fixe Brennweite optimierte Objektiv-Konstruktion sorgt für eine hervorragende Bildqualität! Für den Anfang kannst du dich für 35 mm oder 50 mm entscheiden.
Einsteiger*innen greifen vor allem zu dem 50 mm f/1.8 Objektiv.
An dieser Stelle eignet es sich, die Buchstaben und Zahlen einmal zu erklären:
Die 50 mm stehen für den Brennweitenbereich. Je größer der Brennweitenbereich, desto näher bist du am Motiv. Je kleiner, desto weitwinkliger ist das Bild. Die Abkürzung f/1.8 steht für die Blendenöffnung. Je kleiner die Zahl, desto größer ist die Blende. Dies wiederum bedeutet, dass mehr Licht auf den Sensor der Kamera trifft.

Brennweite
Die darfst du nicht unterschätzen! Je nach Brennweite verändert sich das Aussehen deines Models. Also, wie war das nochmal? Je höher die Brennweite, desto näher bist du am Motiv. Der Bildwinkel und Bildausschnitt werden enger. Mit zunehmender Brennweite nimmt also der Vergrößerungsfaktor deines Motivs zu!
50 mm: Normalobjektiv. Dies entspricht ungefähr dem Blickwinkel des menschlichen Auges. Ein solches Objektiv ist perfekt für deinen Einstieg in die Portraitfotografie! Kleiner als 50 mm: Weitwinkelobjektiv. Diese haben einen größeren Blickwinkel. Kleiner als 20 mm: Superweitwinkelobjektiv. Darunter fallen auch die Fisheye-Objektive, die einen Bildwinkel von 180 Grad besitzen und meist kreisförmige, gewölbte Bilder produzieren. Über 50 mm: Teleobjektive. Diese Bildwinkel wirken sich auf die Verzerrung des Bildes aus, was durchaus für gewisse Effekte bewusst eingesetzt werden kann.

Blende
Die Qual der Wahl? Die Entscheidung für eine passende Blende ist wichtig, ja. Aber wir wollen dir helfen, deinen Einstieg so leicht wie möglich zu gestalten! Also, was ist die Blende überhaupt?
Du weißt schon, die Blende entscheidet darüber, wie viel Licht auf deinen Kamerasensor fällt. Sie hat zudem einen großen Einfluss auf die Schärfentiefe deines Bildes! Und Schärfentiefe ist das, was dein Motiv so richtig zur Geltung bringt. Die Schärfentiefe bestimmt den Bereich deines Motivs, welcher scharf zu sehen ist. Beim Portrait ist dies beispielsweise das Gesicht oder nur eine Gesichtshälfte. Alles außerhalb dieses Fokus erscheint unscharf. Dadurch entsteht ein Bokeh-Effekt. Dieser kann großartig wirken oder eher halb so gut. Aber wie sagen wir immer? Learning by doing!
Schnapp dir deine Kamera und teste es einmal aus. Bei gleicher Brennweite knipst du mit unterschiedlichen Werten für die Blende und gleichmäßigem Abstand zu deinem Motiv ein paar Fotos. Im A oder AV Modus deiner Kamera berechnet diese bei Einstellung des Blendenwertes automatisch die Verschlusszeit für eine korrekte Belichtung.
Je größer die Blendenöffnung (f/5,6), desto weniger Schärfentiefe: Du erhältst mehr Unschärfe.
Je kleiner die Blendeöffnung (f/16), also wenn du sie weiter schließt, desto mehr Schärfentiefe. Du erhältst weniger Unschärfe.

Faltreflektor
Den Faltreflektor haben wir bereits vorhin angesprochen. Dieser ist äußerst praktisch und sollte Teil deiner Ausrüstung sein! Mit ihm kannst du die Lichtsituation so umwandeln, dass das Gesicht deines Gegenübers ausgeleuchtet wird. Nervige Schatten können so reduziert werden. Zudem erstrahlt das Gesicht „frischer“ und Hautunreinheiten werden kaschiert, was dir einiges an Nachbearbeitung erspart.
Für Einsteiger*innen empfehlen sich vor allem sogenannte 5in1 Faltreflektoren. Diese verfügen über eine weiße, schwarze, goldene und silberfarbene Fläche sowie einem Diffuser. Probieren geht über Studieren, also teste dich aus, bis du den gewünschten Effekt erzielst. Eine Begleitperson, die sich um den Reflektor kümmert, ist auch eine nützliche Hilfe.

Model
Was wäre ein Portrait ohne das portraitierte Model? – Keine Portraitfotografie. Also schnapp dir deine besten Freunde, Mama, Papa oder andere Fotobegeisterte. In jedem Fall musst du dir darüber bewusst sein, wen du dort fotografierst. Für ungestellte, authentische Aufnahmen musst du die Persönlichkeit deines Models einfangen. Kommuniziere also auch die Absichten deines Models und passe dich an diese an. Gemeinsam sucht ihr dann den idealen Fotohintergrund.
Zeige deinem Gegenüber die Fotografien. Dein Model muss sich wohlfühlen, nur dann werden großartige Bilder entstehen. Gib Anweisungen aber bedenke stets, dass du eine fühlende Person vor dir hast, die ihre eigenen Vorstellungen von sich hat. Frag gerne, welche Gesichtshälfte sie am liebsten von sich mag!

Portraitaufnahmen

Nimm dir Zeit

Beim Fotografieren brauchst du Feingefühl und Zeit. Auch wenn du die Portraitierten vielleicht schon lange kennst, kann es etwas dauern, bis sie vor der Kamera aufblühen. Macht Pausen, quatscht miteinander, vertretet euch die Beine. Aber bleib immer aufmerksam! Die authentischsten Bilder werden in den Momenten fotografiert, in denen dein Gegenüber sich unbeobachtet fühlt und ganz natürlich positioniert.

Zudem können an der gleichen Location zu verschiedenen Tageszeiten komplett andere Bilder entstehen! Das Licht verändert sich über den Tag hinweg und deine Fotos erhalten eine vollkommen neue Wirkung.

Kameraeinstellungen

Die verflixten Kameraeinstellungen… Ich will doch einfach meinen künstlerischen Impulsen nachgehen und schöne Fotografien machen! Der ganze Technikkram ist viel zu öde und kompliziert…
Falsch gedacht! Mit ein paar Tipps werdet ihr schnell die wichtigsten Einstellungen eurer Kameras kennen und vor allem verstehen. Probiere doch am besten gleich mit aus!

Belichtung
Für welche Belichtungsmethode du dich entscheidest, hängt auch davon ab, was du fotografieren möchtest. Für Portraitfotografie eignet sich besonders die Spotmessung.
Mehrfeldmessung: Die wohl komplexeste Messmethode: Die Belichtungssensoren teilen den Messbereich in eine Vielzahl von Feldern auf. Bei kleinen Kameramodellen von 30 bis zu 70 Messfeldern.
Selektivmessung: Durch einen Kreis in der Mitte deines Kamerasuchers wird die Belichtung gemessen. Alles andere rundherum wird nicht berücksichtigt. Die Fläche beträgt etwa 10 % des Sucherfeldes.
Spotmessung: Diese funktioniert ähnlich wie die Selektivmessung, jedoch mit einem noch kleineren Durchmesser. Die Fläche beträgt etwa 2-4 % des Sucherfeldes.

Das Belichtungsdreieck
Im manuellen Modus kannst du dich mit der Blende, der Verschlusszeit und dem ISO-Wert auseinandersetzen.
Du weißt bereits, dass die Blendenöffnung darüber entscheidet, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Zudem regelt sie die Tiefenschärfe des Bildes.
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange dieses Licht auf den Aufnahmesensor fällt. Sie kann außerdem schnelle Bewegungen „einfrieren“ oder verschwommen wirken lassen.
Der ISO-Wert entscheidet zu guter Letzt über die Lichtempfindlichkeit. Anhand deiner Aufnahmesituation, also wie viel Licht vorhanden ist, solltest du dich für bestimmte ISO-Werte entscheiden.
Viel Licht: ISO 100-200
Ausreichend Licht: ISO 400-800
Wenig bis sehr wenig Licht: ISO 800-3.200

Schärfe
Warum ziehen uns Portraitaufnahmen so in den Bann? Weil wir diese Menschen ansehen und von ihrem Blick gefangen sind. Ihre Augen erzählen eine Geschichte. Aus diesem Grund lautet die Regel: Fokus immer auf die Augen! Ein Auge sollte stets scharf sein, also fokussiere immer jenes, welches im Vordergrund liegt.
Setze den Fokuspunkt selbst, anstatt auf den Autofokus zu vertrauen: Stelle deine Kamera dafür auf einen einzelnen Fokuspunkt und ziehe diesen über das Auge deines Models. Dieser Vorgang benötigt Präzision. Sonst verwackeln die Augen am Ende doch noch.

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Die Perspektive

Welche Perspektive eignet sich für Portraitfotografie? Dein Ziel ist es, den Betrachter*innen das gleiche Gefühl zu übermitteln, das du beim Fotografieren wahrgenommen hast.
Wie immer gilt hier: ausprobieren! Mit der Zeit wirst du verstehen, wie sich dein Model richtig positioniert. Dafür musst du dich mit deinem Model, dem Ort, Requisiten und der gewünschten Atmosphäre auseinandersetzen.
Als Einsteiger*in ist ein Foto auf Augenhöhe oder Normalperspektive naheliegend. Dies ist die gewohnteste Perspektive für dich und für ein unerfahrenes Model. Aber nicht immer eignet sich dieser Blickwinkel. Deine Aufgabe als Portraitfotograf*in ist es, wie wir bereits wissen, das Wesen deines Gegenübers in den Vordergrund zu stellen! Mit der Froschperspektive erscheint dein Model mächtig und erhaben, denn du fotografierst von unten. Wenn du das Model von oben aus der Vogelperspektive fotografierst, erscheint dein Model kleiner und schwächer.

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Auch die räumliche Wirkung musst du im Blick behalten. Du musst deinem Model nicht immer genau gegenüberstehen. Mit ein paar Schritten zur Seite verändert sich der Winkel und nimmt Einfluss auf den Verlauf der Tiefenunschärfe.
Und natürlich solltest du bei der Wahl deiner Perspektive auch den Hintergrund beachten, um Bildpannen zu vermeiden: Es sieht beispielsweise komisch aus, wenn der Baum im Hintergrund auf einmal Äste aus dem Kopf deines Models sprießen lässt.
Frontal: Dein Model steht dir frontal gegenüber. Dadurch kann die portraitierte Person sehr dominierend und massiv wirken.

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Halbprofil: Der Kopf ist leicht in eine Richtung gedreht, der Blick in die Linse. Dies ist auch ein hilfreicher Trick, wenn das eine Auge des Models größer ist als das andere.

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Bildkomposition

Die Ausrüstung ist dabei, die Kamera ist perfekt eingestellt und dein Model ist positioniert. Sag Cheese! Halt, so schnell dann doch nicht.
Du kannst natürlich experimentieren und auf diesem Weg ein Gefühl für die richtige Bildkomposition bekommen. Doch mit ein paar Hilfestellungen sehen deine Portraitaufnahmen gleich zu Beginn gelungener aus!

Die Drittel-Regel
Bei der Drittel-Regel verlaufen jeweils zwei Linien horizontal und vertikal. Das Bild wird in genau neun gleich große Bereiche aufgeteilt. Positioniere dein Motiv anhand der Linien und du erhältst tolle Fotografien!

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Die Zentralperspektive/Mittelachse
Nun sind wir wieder beim frontalen Fotografieren. Dein Model befindet sich genau auf der Mittelachse. Wie du dein Model dann auf den Vertikalen positionierst, ist dir überlassen. Wenn du verschiedene Winkel ausprobierst, kannst du auch so spannende Bilder erzeugen!

Nutze den negativen Raum
All das, was dein Model umgibt, wird als negativer Raum bezeichnet. Bei der Portraitfotografie bedeutet das für dich, dass du den Hintergrund nutzt, um die Person zur Geltung zu bringen! Wenn du den Hintergrund also gekonnt auf dein Model abstimmen kannst, wirst du eine gezielte Atmosphäre schaffen.

Achte auf geometrische Formen
Überall wirst du Formen begegnen. Ob Kreise, Quadrate, Rechtecke, Linien oder Muster! Vielleicht ein Teppich, eine Mauer oder eine Brücke. Diese kannst du zu deinem Vorteil nutzen, um diese zusammen mit deinem Foto-Model anhand der oben genannten Regeln zu positionieren.

Den Horizont berücksichtigen
Linien wie der Horizont sollten dein Model nicht kreuzen. Sie können deine Bildkomposition negativ beeinflussen. Solche Linien sind aber auch Bordsteine, Geländer, Kabel oder Äste.

Hoch- oder Querformat?
Bei der Wahl des Formats kommt es ganz darauf an, was du betonen möchtest. Steht dein Model für ein Ganzkörperportrait aufrecht, ist ein Hochformat sinnvoll. Sitzt es vielleicht auf dem Boden? Dann versuche es mit dem Querformat. Teste dich aus und entscheide, welche Wirkung deinem Ziel entspricht!

Berücksichtige die Farbtheorie
Farben verleihen deinem Bild Leben. Durch komplementäre Farben entstehen eindrucksvolle Kontraste. Das kannst du dir bei deiner Bildkomposition zu Nutzen machen! Besprich im Vorfeld das Outfit deines Models und ihr könnt euch die ideale Location raussuchen.

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Bildbearbeitung

Nun weißt du, wie du dich an deine ersten Portraitaufnahmen heranwagst. Kommen wir nun zum spannenden Thema der Bildbearbeitung – weg mit der Kamera, ab an den PC.
Wenn du gleich weißt, dass du dich intensiv mit der Nachbearbeitung deiner Bilder auseinandersetzen möchtest, fotografiere im RAW-Format! In diesem Format wird dein Portrait als unbearbeitete, spezielle Roh-Datei auf deiner Speicherkarte abgelegt. Allerdings sind Fotos in diesem Format auch sehr groß: ca. 30MB pro Foto. Wäge also ab, inwiefern das Speichern im RAW-Format sinnvoll für dich ist.

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Als Bildbearbeitungsprogramm empfehlen wir dir an dieser Stelle Adobe Lightroom. Es ist äußerst beliebt und bietet dir alles, was du brauchst, um durchzustarten.

Bildrauschen
Durch den hohen ISO-Wert und die Langzeitbelichtung besitzt dein Bild nun störendes Rauschverhalten? Dann könntest du beispielweise die Helligkeit und den Kontrast bearbeiten! In Adobe Lightroom gibt es außerdem die Funktion der Rauschreduzierung, die gerade am Anfang deiner Laufbahn als Portraitfotograf*in praktisch und einfach anzuwenden ist.

Schneiden und Ausrichten
Am Aufnahmeort hast du dein Bild direkt vor Augen. Doch für ein professionelles Endergebnis musst du deine Fotografien manchmal noch zurechtschneiden. Hierzu kannst du in Lightroom mit dem Freistellungswerkzeug und verschiedenen Overlays experimentieren! Aber auch unnötige, unschöne oder störende Elemente kannst du wegschneiden.
Dinge wie ein schräger Horizont wirken sich ebenfalls negativ auf deine Bildkomposition aus. Eine Nachbearbeitung gelingt ganz einfach mit dem Ausschnittwerkzeug in Lightroom.

Kontrast, Sättigung und Helligkeit
Wenn deine Farben nicht so wirken, wie du es dir wünschst, spiele an den entsprechenden Reglern! Aber Vorsicht: Zu viel Kontrast oder Sättigung machen dein Portrait schnell kaputt. Die Farben wirken dann künstlich und übertrieben. Zum Glück verfügt Lightroom auch über farbselektive Funktionen, mit denen du einzelne Farbtöne bearbeiten kannst.

Falsche Retusche
Achtung: Beim Kaschieren darf die Hautstruktur nicht angegriffen werden! Sonst wirkt dein Model auf den Bildern wie plattgebügelt… Wir aber wollen ausdrucksstarke, authentische Bilder. Hautunreinheiten darfst du deswegen niemals mit zu harten Pinselspitze bearbeiten.

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Jetzt bist du bereit

Die Grundlagen hast du nun gelernt – worauf wartest du noch? Mit diesem Wissen kannst du gleich loslegen. Wir garantieren dir, wenn du jetzt startest, legst du die Kamera schon bald nicht mehr aus der Hand: Immer dabei, in der liebevoll ausgewählten Kameratasche, immer bereit für einen Schnappschuss. Dein Blick wird geschult und du entdeckst neue Orte für dein nächstes Fotoshooting.

Beachte für deinen Einstieg diese hilfreichen Tipps und Tricks und du wirst mit der Zeit zu einem wahren Profi. Wenn du nun so richtig auf den Geschmack gekommen bist, kannst du sogar Fotokurse besuchen! So lernst du innerhalb kürzester Zeit noch mehr spannende Techniken.

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