Landschaftsfotografie: Kamera und Foto-Einstellungen

Einsteiger Landschaftsfotografie

Landschaftsfotografie

Landschaften bieten überall auf der Welt ein eindrucksvolles Motiv für Fotografien. Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, bist du sehr gut für ein Shooting in der Natur vorbereitet und weißt, auf was du achten musst.

Welche Kamera sollte ich für die Landschaftsfotografie verwenden?

Es gibt eine beeindruckende Zahl an Kameras auf dem Markt. Da kann die Entscheidung schon mal schwerfallen. Wenn du eine Kamera suchst, die geeignet für das Festhalten von Landschaftsfotos ist, dann ist es vor allem wichtig, dass du Einstellungen wie Belichtungszeit, Brennweite, ISO-Wert und die Blendenöffnung verstellen kannst.

Achte daher darauf, dass die Kamera einen manuellen Modus besitzt, mit dem du Herr/Frau über die Werte bist und jeden einzelnen davon selbst einstellen kannst.

Der niedrigste ISO-Wert sollte möglichst klein sein, so vermeidest du ein unerwünschtes Bildrauschen. Im besten Fall beträgt die kleinste ISO zwischen 50 und 64, aber allerhöchstens 100.

Wichtig für eine gute Kamera bei der Landschaftsfotografie ist außerdem eine möglichst hohe Megapixelanzahl.

Die Marke und das Modell spielen übrigens eine eher untergeordnete Rolle. Auch, ob du mit einer Spiegelreflexkamera, einer spiegellosen Kamera oder einer Systemkamera fotografierst, macht für dich am Anfang keinen riesigen Unterschied. Bei allen drei Arten von Kameras hast du die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln und damit die Brennweite zu verändern. Das ist eine der wichtigsten Punkte für die Landschaftsfotografie.

Landschaftsfotografie

Deine Kamera muss deine Verbündete sein

Für beeindruckende Landschaftsfotos ist es von größter Bedeutung, dass du deine Kamera sehr gut kennst. Sie ist dein Werkzeug beim Fotografieren und genau wie bei anderen Hilfsmitteln ist eine ordentliche Einarbeitung die Grundlage für zufriedenstellende Ergebnisse. Dies hat zudem den Vorteil, dass du aus dem vollen Potential deiner Kamera schöpfen kannst und dich nicht auf einige wenige automatische Grundeinstellungen verlassen musst.

Die folgenden vier Werte, die du an deiner Kamera regeln kannst, stehen alle in einem Verhältnis zueinander. Wenn du mit ihnen noch nicht oder nur sehr begrenzt vertraut bist, bietet es sich an, einfach ein wenig mit den Zahlen zu spielen und Testbilder zu machen, bevor du dich an eine Landschaft herantraust. So bekommst du ein erstes Gefühl für deine Kamera und ihre Einstellungen.

Eine weitere Möglichkeit die sich dir als Anfänger bietet, ist es, einen Fotokurs ganz bequem online https://www.fotoexperten24.de/fotokurs-online.html zu belegen. Hier lernst du die verschiedenen Eigenschaften deiner Kamera nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis kennen. Dabei unterstützen wir dich mit vielen Übungen und Fotoprojekten.

1. Belichtungszeit
Die Belichtungszeit, oder auch Verschlusszeit genannt, beeinflusst, wie viel Licht auf den Sensor fällt und ob die Belichtung der Fotografie ausreichend ist.

Bevor du deine Belichtungszeit einstellst, solltest du dir überlegen, was du in deinem Bild festhalten möchtest. Wenn dein Motiv ein kleiner Wasserfall ist und du die einzelnen Tropfen fotografieren willst, sollte deine Verschlusszeit möglichst kurz sein. Willst du hingegen den Wasserfall so fließend wie möglich festhalten, muss die Belichtungszeit dementsprechend lang sein. Aber Vorsicht: Je länger deine Belichtungszeit ist, desto empfindlicher ist deine Kamera und deine Bilder können schnell verwackeln. Möchtest du ein Foto mit einer sehr langen Belichtungszeit (sprich: alles unter 1/60s) aufnehmen, ist es ratsam, ein Stativ zu verwenden. Damit gehst du auf Nummer sicher, dass deine Fotografien nicht verwackeln und du deinen gewünschten Effekt erzielst.

Die Belichtungszeit hängt eng mit der Brennweite zusammen. Im besten Fall entspricht deine Belichtungszeit dem Kehrwert deiner Brennweite. Wenn du an deiner Kamera also beispielsweise eine Brennweite von 60 mm eingestellt hast, sollte deine Belichtungszeit bei mindestens 1/60 s liegen. Diese Faustregel trifft vor allem bei statischen Motiven zu, die du in der Landschaftsfotografie häufig vorfindest. Bei bewegten Objekten solltest du die Belichtungszeit dementsprechend verkürzen. Fotografien mit Belichtungszeiten über fünf Sekunden fallen unter die Kategorie Langzeitbelichtung.

Die Belichtungszeit wird logischerweise in Sekunden angegeben und kann bei den meisten Kameras mithilfe eines kleinen Rädchens eingestellt werden. Die Skala reicht meistens, je nach Kameratyp und -marke, von 1/8000 bis 30.

Bei der Belichtung kommt außerdem häufig das sogenannte Bracketing (dt. Belichtungsreihe) zum Einsatz. Hierbei nimmst du mehrere Fotos hintereinander auf und änderst dabei nur die Einstellungen deiner Kamera, nicht den Bildausschnitt. Bracketing ist eine gute Methode, um sich ganz sicher zu sein, eine Aufnahme mit der korrekten Belichtung im Kasten zu haben. Die Belichtungsreihe sollte dabei allerdings immer nur in eine Richtung gehen, also nicht die komplette Skala von hell bis dunkel abdecken, sondern nur eins von beiden. Da die kleine Anzeige auf deiner Kamera oft trügerisch ist und dir Farben sowie Belichtung nicht immer haargenau wiedergibt, ist Bracketing eine sehr gute Strategie. So kannst du bei der Nachbearbeitung entscheiden, welches Bild dir am meisten zusagt und musst unter Umständen weniger ändern. Eine weitere Möglichkeit ist es, zwei oder sogar drei Aufnahmen aus dem Bracketing übereinanderzulegen, um den gewünschten Effekt zu erreichen.

Tipp: Bracketing funktioniert nicht nur mit der Belichtungszeit, sondern auch mit dem ISO-Wert und der Blende. Wichtig ist, dass du nur einen der Werte veränderst, nicht alle gleichzeitig.

2. Brennweite
Diese Einheit gibt Auskunft über die Entfernung zwischen deiner Linse und dem Brennpunkt. Bei der Brennweite geht es um den Bildausschnitt, der in deinem Bild zu sehen ist und ob dieser sehr nah oder weit weg ist. Wenn die Brennweite, die in Millimetern angegeben wird, sehr kurz ist, wird der Bildausschnitt dementsprechend größer. Panoramabilder oder Landschaftsaufnahmen beispielsweise kommen gut mit einer Brennweite von 15 bis 20 mm aus.

Eine große Rolle bei dieser Einheit spielt die Art deines Objektives: Es gibt solche, bei denen du die Brennweite gar nicht erst verändern kannst, sogenannte Festbrennweiten. Das hat den Vorteil, dass du für das Einfangen bestimmter Objekte kreativ werden musst. Für die Landschaftsfotografie ist es jedoch nicht immer komplett geeignet, da einige Motive, wie zum Beispiel bestimmte Berggipfel, nicht einfach zu erreichen oder zu gefährlich sind. Für diese Art von Objekt eignet sich ein Zoomobjektiv besser. Damit kannst du das Motiv deiner Wahl fokussieren, ohne dich dabei möglicherweise in Gefahr zu begeben.

Tipp: Wenn du eine Landschaft so aufnehmen möchtest, wie du sie mit dem menschlichen Auge siehst, dann solltest du eine Brennweite von 50 mm verwenden.

3. ISO-Zahl
Über die Lichtmenge, die innerhalb einer bestimmten Zeit auf deinen Kamerasensor gelangt, entscheidet die ISO-Zahl. Je höher die Zahl ist, desto heller ist dein Ergebnis. Die ISO-Zahl sollte im Verhältnis zur Belichtungszeit eingestellt werden. Wenn du deine ISO-Zahl erhöhst, kannst du die Belichtungszeit verringern, sodass dein Bild hell, aber auch gestochen scharf ist. Zur Orientierung der Größen kannst du an folgende Formel denken: Verdoppelst du deine ISO-Zahl, musst du deine Belichtungszeit halbieren.

Fakt ist allerdings: Deine Bildqualität nimmt mit zunehmender ISO-Zahl ab. Die Schärfe wird geringer, deine Bilder beginnen zu rauschen und auch die Farben kommen leider nicht mehr besonders gut raus. All das sind Effekte, die du natürlich lieber vermeiden solltest. Versuche also, deine ISO-Zahl so klein wie möglich zu halten und falls vorhanden ein Stativ zu verwenden.

Wenn du allerdings in sehr schlechten Lichtverhältnissen fotografieren möchtest, beispielsweise in der Dämmerung oder sogar nachts, ist manchmal die einzige Möglichkeit ein hoher ISO-Wert. Deine Bilder werden zwar sehr verrauscht sein, dies kannst du allerdings im Nachhinein mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms reduzieren oder sogar ganz entfernen.

4. Blende
Die Blende hat Einfluss darauf, wie weit deine Linse geöffnet ist. Das heißt, bei der Wahl deiner Blendenzahl geht es um die Lichtmenge, die auf deinen Sensor fällt. Du kannst dir die Blende ein wenig wie deine Augen vorstellen: Je mehr du deine Augen zusammenkneifst, desto dunkler wird es.

Der Wert deiner Blendenzahl steht immer im Anschluss an ein „f“. Dieses steht für das englische Wort „f-stops“, was „Verschluss“ bedeutet. Es gibt eine sogenannte Blendenreihe. Das ist die Skala der möglichen Blendenzahlen.

Das Verhältnis von Blende und Belichtung ist folgendes: Das Erhöhen der Blendenanzahl um einen Wert, auch Abblenden genannt, bedeutet, dass du deine Belichtung verdoppeln musst, da weniger Licht auf deinen Kamerasensor fällt. Ist es umgekehrt und du öffnest die Linse (du blendest auf) um eine Stufe, fällt dementsprechend mehr Licht ein. Du kannst deine Belichtung halbieren.

Doch die Blendenzahl entscheidet nicht nur über den Lichteinfall, sondern hat außerdem Einfluss auf die Schärfentiefe deines Bildes. Bei Landschaftsfotos wird häufig mit einer hohen Tiefenschärfe gearbeitet, damit alle Ebenen gut zu sehen sind. Möchtest du dich allerdings z.B. auf ein nahes Element beschränken und den Hintergrund unscharf erscheinen lassen, musst du mit einer geringen Tiefenschärfe arbeiten. Dabei geht es auch immer um den richtigen Fokus. Eine sehr offene Blende erlaubt dir eine geringe Tiefenschärfe, dein Hintergrund wird verschwommen. Schließt du deine Blende, sorgt das für eine große Tiefenschärfe.

5. Weitere Einstellungsmöglichkeiten
Wenn du dir das Einstellungsrädchen an deiner Kamera genauer anschaust, wirst du feststellen, dass neben dem Vollautomatikmodus auch noch weitere Möglichkeiten bestehen. Diese haben unterschiedliche Einflüsse auf die wichtigsten Eigenschaften deiner Kamera.

Es gibt, je nach Kamera, eine Vielzahl von verschiedenen Kameramodi. Schauen wir uns die vier wichtigsten etwas genauer an:

  • Programm (P)
  • Blendenautomatik (TV) oder (S)
  • Blendenpriorität (AV) oder (A)
  • Manuell (M)

Das „P“ steht für Programmautomatik. Das bedeutet, dass dir die Kamera die Belichtungszeit und die Blende selbstständig vorgibt. Möchtest du hochwertige und individuelle Bilder aufnehmen, ist das nicht der ideale Modus für dich.

Die Blendenpriorität (AV) oder (A) ist eine halbautomatische Einstellung, in der du die Blendenzahl vorgibst. Die dazu passende Verschlusszeit wird dir mithilfe der anderen Faktoren (Brennweite, ISO-Wert, Lichtverhältnisse deiner Umgebung) automatisch eingestellt. Diese ist die beliebteste Einstellung für die Landschaftsfotografie. Du hast damit die Kontrolle über die Tiefenschärfe und musst nicht an die anderen Parameter denken. Das übernimmt die Automatik deiner Kamera für dich.

Mit der Blendenautomatik (TV) oder (S) wird die Zeitvorwahl abgekürzt. Du hast hierbei die Wahl bei der Verschlusszeit (engl. shutterspeed), während dir deine Kamera die dafür optimale Blendenöffnung einstellt. Darum nennt sich diese Einstellung auch Blendenautomatik.

Wenn du dich sicher im Umgang mit deiner Kamera fühlst und die Lichtverhältnisse die automatischen Einstellungen sabotieren, bietet sich die Wahl des manuellen Modus „M“ an. Dabei hast du die völlige Kontrolle über alle Parameter. Vor allem bei Nachtfotografien oder in der Dämmerung greifen Landschaftsfotografen oft auf diese Möglichkeit zurück. Dieser Modus kannst du außerdem verwenden, wenn du bestimmte Effekte durch eine besondere Blendenzahl in Kombination mit der Belichtungszeit erzielen möchtest. Durch die manuellen Einstellungen kannst du beispielsweise Motive mit der Langzeitbelichtung einfangen. Wenn du noch nicht so viel Erfahrungen mit deiner Kamera und ihren Einstellungsmöglichkeiten hast, bietet sich das Bracketing definitiv an.

Welche Objektive sind am besten für die Landschaftsfotografie?

Entscheidend bei der Aufnahme von Landschaftsbildern ist vor allem die Wahl deines Objektivs. Es gibt unterschiedliche Arten von Objektiven, die ganz verschiedene Vorteile mit sich bringen und für bestimmte Motive besser oder schlechter geeignet sind.

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Objektive mit Festbrennweite
Bei einer Festbrennweite fällt die Zoom-Funktion weg. Je nachdem, was für eine Art Landschaft du einfangen möchtest, kann das von Vorteil sein. Ein Objektiv mit einer fixen Brennweite überzeugt mit einer hohen Schärfe, Lichtstärke und einem geringen Gewicht. Ohne die Möglichkeit zu Zoomen musst du allerdings unter Umständen viel laufen oder weitere Objektive mit dir herumtragen.

Weitwinkelobjektiv
Ein Objektiv mit kurzen Brennweiten und einem breiten Bildwinkel fällt unter die Kategorie „Weitwinkelobjektiv“. Objekte, die weit entfernt sind, kommen auf dem Foto kleiner heraus, als sie eigentlich sind. Der Bildmaßstab wird verkleinert und dein Bild enthält mehr Elemente als ein Bild mit einem normalen Objektiv. In der Landschaftsfotografie überzeugen diese Art von Objektiven meistens, da sie einen großen Bereich einfangen können und eine große Tiefenschärfe erzeugen. In der Regel besitzen diese eine Brennweite von maximal 35 mm.

Ultraweitwinkelobjektiv
Sehr extreme Effekte erreichst du mit einem Ultraweitwinkelobjektiv. Die Brennweiten bewegen sich hier zwischen 12 und 16 mm. Mit diesen verzerrt sich die Perspektive auf eine künstlerische Weise, ein Effekt, der bei der Landschaftsfotografie sehr stark wirken kann.

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Fish-Eye-Objektiv
Diese Art von Objektiv ist eine Unterkategorie der Weitwinkelobjektive. Diese besitzen einen Blickwinkel von rund 180°. Demensprechend besitzen die Fotografien einen verzerrten Effekt, der für manche Landschaften sehr reizvoll sein kann.

Landschaftsfotografie Fish-Eye-Objektiv

Normalobjektiv
Von einem Normalobjektiv spricht man, wenn es sich um Brennweiten zwischen 35 und 70 mm handelt. Diese ähneln der menschlichen Wahrnehmung einer Umgebung stark. Bilder, die mit einem Normalobjektiv festgehalten werden, können auf den Betrachter eine ausgewogene und harmonische Wirkung haben. Die Verhältnisse wirken auf das menschliche Auge gewohnt und normal, das Bild wirkt vertraut und natürlich.

Teleobjektiv
Mit einem Teleobjektiv kannst du Dinge, die weit entfernt sind, bequem einfangen. Dein Bildausschnitt verkleinert sich, je näher du mit deinem Objektiv heranzoomst. Teleobjektive besitzen eine hohe Brennweite. Die Wahl bietet sich an, wenn du Motive besonders nah abbilden möchtest, die aber zu Fuß nicht erreichbar sind oder wenn du Detailaufnahmen machen möchtest. Ein Teleobjektiv funktioniert ähnlich wie ein Fernrohr.

Zoomobjektiv
Bei einem Zoom-Objekt erwirbst du ein Objektiv, das keine feste Brennweite besitzt, so wie Weitwinkel- oder Teleobjekte. Dieser Bereich ist flexibel und vor allem dann nützlich, wenn das Wechseln des Objektivs nicht oder nur sehr schwer möglich ist. Befindest du dich beispielsweise unter extremen Wetterbedingungen, wie starkem Regen oder in einer sehr staubigen Umgebung, kann dir ein Zoomobjektiv das Fotografenleben leichter machen. Die Perspektive bleibt dabei die gleiche, einzig der Bildausschnitt verändert sich. Der Bereich der Brennweite kann unterschiedlich groß sein.

Makroobjektiv
Möchtest du besonders kleine Elemente einer Landschaft fotografieren, kann dafür ein Makroobjektiv zum Einsatz kommen. Motive wie kleinere Steine, Blumen oder interessante Bodenstrukturen lassen sich damit beeindruckend nah festhalten. Für die Fotografie in der Natur hat sich eine Brennweite ab 100 mm als gut erwiesen, vor allem, wenn du lebende Motive wie Insekten einfangen möchtest. Bedenke, dass das Objektiv einen sehr kleinen Schärfebereich besitzt. Wichtig ist es also, dass du deinen Fokuspunkt richtig setzt.

Landschaftsfotografie Makro-Objektiv

Die wichtigsten Eigenschaften eines Objektivs für die Landschaftsfotografie

Bei der Wahl deines Objektives kommt es nicht nur auf die Art an. Die nachfolgenden Eigenschaften sollten auf jeden Fall gegeben sein, um qualitativ hochwertige Landschaftsaufnahmen anzufertigen.

1. Lichtstärke
Für das Aufnehmen von Landschaftsbildern ist es sehr wichtig, dass du auch in schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren kannst. Das gilt vor allem, wenn du Nachts fotografieren möchtest. Dann sollte der niedrigste Blendenwert bei 2.8 liegen. Ist das nicht der Fall und dein Ziel ist es höchstens manchmal in der Dämmerung Landschaftsbilder zu machen, kannst du dich für ein Objektiv mit der Anfangsblende bei 4.0 entscheiden.

2. Abbildungsqualität
Hier ist besondere Aufmerksamkeit gefragt! Das Objektiv deiner Wahl sollte in der Lage sein, gestochen scharfe Bilder aufzunehmen. Farben und Kontraste sollten so nah wie möglich an der Realität wiedergegeben werden. Eine Vignette sollte nur zu sehen sein, wenn du dich dafür bewusst entschieden hast und die Einstellungen dementsprechend modifiziert hast.

3. Bildstabilisator
Dieser kann bei Langzeitbelichtungen hin und wieder von Vorteil sein. Die Fotografien erscheinen weniger verwackelt, jedoch auch nur bis zu einem gewissen Grad.

4. Gewicht
Bedenke, dass du mit deiner Kamera oft lange in der Natur unterwegs bist. Wenn dein Objektiv nun sehr schwer, groß und sperrig ist, macht das deine Foto-Tour nicht unbedingt angenehmer. Entscheide dich für ein Objektiv, welches nicht zu schwer für dich ist und dir keinen Muskelkater verursacht.

5. Verarbeitung
Das günstigste Modell ist nicht immer die beste Wahl. Genau so muss es aber auch nicht immer das teuerste sein. Achte darauf, dass das Objektiv stabil und gut verarbeitet ist. Gegen äußere Einflüsse wie Staub oder Regen sollte es geschützt sein. Wichtig ist außerdem, dass es sich leicht und flüssig bedienen lässt.

Welche Hilfsmittel brauche ich?

Einige Hilfsmittel machen dir die Landschaftsfotografie definitiv einfacher und unterstützen dich hervorragend. Die nachfolgenden Tools solltest du bei deinen Fototouren auf jeden Fall dabeihaben.

Stativ
Für scharfe, nicht verwackelte Bilder ist ein Stativ einfach ein Muss. Zugegeben, es ist nicht das handlichste Objekt, das man mit sich tragen kann, aber für eindrucksvolle Landschaftsfotos ist ein gutes Stativ wirklich unverzichtbar. Achte beim Kauf darauf, dass das Stativ einen stabilen Stand hat, dass es nicht zu schwer ist und dass sich die Gummifüße verstellen lassen. Wichtig ist außerdem, dass das Stativ selbst leicht und kompakt ist, sodass es sich gut auch über längere Strecken tragen lässt.

Landschaftsfotografie Stativ

Filter
Optische Filter sind ein beliebtes Hilfsmittel in der Landschaftsfotografie. Dabei handelt es sich um Kunststoff- oder Glasplättchen, die vorne an das Objektiv angeschraubt oder aufgesteckt werden und wie der Name schon sagt, einen Filter über die Linse legen. Dies empfiehlt sich eher für fortgeschrittene Fotografen, die schon einige Erfahrung gesammelt haben und neue Techniken ausprobieren möchten.

Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Filtern. Ein Polfilter, kurz für Polarisationsfilter, beispielsweise reduziert Lichtreflexionen und Spiegelungen. Er erhöht außerdem die Farbsättigung, die Farben kommen also sehr kräftig auf den Fotografien raus. Hier liegt allerdings auch die Gefahr: Falsch eingesetzt können Farben durch den Polfilter übertrieben und unnatürlich wirken. Beim Fotografieren mit einem Weitwinkelobjektiv ist hier besondere Vorsicht geboten.

Um vom Menschen geschaffene Beleuchtung zu reduzieren, also vor allem Straßenlichter oder Beleuchtungen von Fabriken, kommt der Light Pollution Filter zum Einsatz. Dieser hilft dir vor allem, wenn du einen atemberaubenden Sternenhimmel festhalten möchtest und alle anderen störenden Lichtquellen herausfiltern möchtest. Der Light Pollution Filter ist nämlich ein Farbfilter, der die unerwünschten Teile des künstlichen Lichts aussortiert und die erwünschten Farben hervorhebt.

Um den Lichteinfall zu reduzieren, kannst du einen Graufilter verwenden. Dieser kommt vor allem bei der Langzeitbelichtung zum Einsatz. Wenn du Motive einfangen möchtest, die in Bewegung sind und ihre Dynamik auf dem Foto beibehalten willst, erhältst du dank dem Graufilter einen harmonisch wirkenden, seidenen Effekt von beispielsweise Wasserfällen oder mysteriösen Nebenschwaden. Der Graufilter ersetzt also eine kleine Blendenzahl mit einer hohen Belichtungszeit, die Kombination für eine Langzeitbelichtung. Diese ist bei Tageslicht ohne einen Graufilter fast nie möglich.

Eine Variation des Graufilters ist der Grauverlaufsfilter. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um einen Filter, der eine bestimmte Bandbreite besitzt und innerhalb dieser unterschiedliche Helligkeiten auf die Linse einfallen lässt. Die Wirkung des Grauverlaufsfilters ist eine Belichtung, die sehr ausgeglichen wirkt. Bei der Wahl dieses Filters kann man sich für Varianten mit einem sanften Verlauf von hell nach dunkel oder einer harten Kante entscheiden.

Landschaftsfotografie Filter

GPS-fähiges Handy oder Navigationsgerät
Wenn du bereits einen interessanten Ort zum Fotografieren entdeckt hat, ist es wichtig, dass du auch rechtzeitig dort ankommst. Stelle sicher, dass du ein Navigationsgerät dabeihast oder dein Handy GPS-fähig ist. Du kannst auch auf die gute, alte Karte zurückgreifen, mit der du nicht an den GPS-Empfang gebunden bist.

Landschaftsfotografie GPS

Speicherkarten
Da du deine Bilder im besten Fall als RAW-Datei speicherst, wird deine Speicherkarte schneller voll sein, als wenn du „nur“ JPGs aufnimmst. Es bietet sich daher an, eine weitere leere Speicherkarte mitzunehmen, damit du diese einfach nur wechseln kannst, wenn die andere voll ist und nicht erst Bilder von ihr löschen musst.

Akkus
Einen Wechselakku dabei zu haben, ist immer eine gute Idee. Manchmal passiert es, dass vergessen wird, die Kamera nach ein paar Bildern auszuschalten oder der Akku bereits beim Losgehen leer war. Ein aufgeladener Akku in Reserve erspart dir böse Überraschungen und verlängert deine Fotosession.

Fernauslöser
Dank eines Fernauslösers musst du die Kamera nicht berühren, um ein Foto festzuhalten. Das kann sehr praktisch sein, wenn du mit einer langen Belichtungszeit arbeitest, denn du vermeidest so, dass dein Bild verwackelt. Mit einem Fernauslöser in der Tasche kannst du dich selbst auch im Bild platzieren und in einer Kulisse deiner Wahl verewigen. In diesem Fall bietet sich eine kabellose Funkversion an. Möchtest du hingegen ausschließlich das Knöpfchen drücken, kannst du dich auch für eine Version mit Kabel entscheiden. Diese unterstützt dich auch im Winter, wenn die Außentemperatur das manuelle Abdrücken direkt an der Kamera sehr ungemütlich macht.

Rucksack
Damit alle diese Hilfsmittel sicher verstaut sind, solltest du dir auf jeden Fall einen guten Rucksack oder eine Fototasche zulegen. Diese schützt deine Ausrüstung vor allen möglichen Wettereinflüssen und verstaut sehr praktisch alles, was du fürs Fotografieren brauchst. Sie ermöglicht dir zudem, die Hände während deiner Fotosession frei zu haben und dich somit komplett auf das Aufnehmen deines Bildes zu konzentrieren.
Auch für Reisen ist es gut, eine extra gepolsterte Tasche für deine Kamera und dein Zubehör zu haben, um auf Nummer sicher zu gehen.

Früher Vogel oder Nachteule?

Es gibt einige Tageszeiten, die besser und einige, die schlechter für die Fotografie geeignet sind. Zur ersten Kategorie gehören die Stunden um den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang, während sich die Mittagszeit nur in den seltensten Fällen als besonders hilfreich erweist. Der Grund dafür ist der Stand der Sonne. Mittags steht die Sonne hoch, es gibt harte Schatten, das Licht ist besonders unsanft und nicht besonders vorteilhaft. Das Licht ist außerdem sehr stark, sodass viele deiner Bilder schlichtweg überbelichtet sein werden. Willst du diesen Effekt nicht haben, solltest du entweder früher aufstehen oder dich ein wenig in Geduld üben.

Blau gewinnt
Die Blaue Stunde bietet sich besonders gut an. Dies ist die Zeit nach dem Sonnenuntergang bzw. vor dem Sonnenaufgang, in der das Licht nicht ganz so kräftig ist und die Farben daher sehr intensiv wirken. Die blaue Stunde erzeugt eine mysteriöse Stimmung und bringt besonders schöne Farbeffekte hervor. Der obere Himmel erscheint in einem dunklen Blau, während es Richtung Horizont eher ins Orangene geht. Diese Phase des Tages ist kurz und dauert je nach Jahreszeit dreißig bis fünfzig Minuten, also nicht mal eine ganze Stunde. Wichtig ist daher, dass du deine Kamera bereits richtig eingestellt hast und alles bereit ist für deine Fotosession. Beim Fotografieren während der Blauen Stunde bietet sich häufig der Einsatz deines Stativs an, da durch das wenige Licht eine Langzeitbelichtung von Vorteil ist.

Landschaftsfotografie Blaue Stunde

Morgenstund‘ hat Gold im Mund
Ist die Sonne gerade aufgegangen und taucht sie die Natur in ein atemberaubendes Licht, spricht man von der Goldenen Stunde. Dieses Phänomen tritt auch kurz vor dem Sonnenuntergang auf. Du hast also zwei Mal am Tag die Chance, die Goldene Stunde für deine Bilder zu nutzen.
Die Lichtfarbe, welche die Sonne zu diesen Tageszeiten abgibt, ist sehr warm und häufig wirklich sehr nah an einem Goldton. Das Licht ist außerdem nicht mehr so intensiv, sondern eher gedämpft und abgeschwächt. Das macht es für dich als Fotograf*in einfacher, ein Bild zu machen, das gleichmäßig beleuchtet ist.

Landschaftsfotografie Goldene Stunde

Auch hier gilt: Vorbereitung ist alles. Die Goldene Stunde dauert im besten Fall auch nur sechzig Minuten und will daher gut genutzt werden. Mithilfe einer Wetter-App kannst du ganz leicht herausfinden, wann der Sonnenuntergang sein wird. Überlege dir vorher einen guten Standort und die Motive, die du ablichten möchtest. Bedenke auch deinen Anfahrtsweg und plane deine Routen genau.

Genau wie bei der Blauen Stunde ist auch die Goldene Stunde die Zeit fürs Fotografieren mit einem Stativ. Mit einer möglichst kleinen ISO-Zahl fängst du die atemberaubenden Farben am besten ein und riskierst dank dem Stativ keine unschönen Verwacklungen.

Die Lichtrichtung

Aus welcher Richtung das Licht auf deinen Bildern kommt, beeinflusst die Wirkung, die dein Bild am Ende hat. Die Stimmung lebt vom Licht. Daher ist es gut zu wissen, welche Wirkung das natürliche Licht aus bestimmten Richtungen auf deinen Landschaftsfotografien hat.

Seitenlicht
Um den Sonnenauf- und Sonnenuntergang herum hast du die Chance, auf deinen Bildern das natürliche Licht von der Seite einfallen zu lassen. Das sorgt für interessante Lichtreflektionen und intensive Schattenverläufe. Dominante Elemente werden noch intensiver betont und hervorgehoben. Durch das ungleichmäßige Licht bietet sich bei dieser Art von Licht der Einsatz von Bracketing an, um auf Nummer sicher zu gehen.

Rückenlicht
Die Sonne befindet sich hinter dir und taucht dein Landschaftsmotiv schön gleichmäßig ins Licht. Mit Rückenlicht bekommst du harmonische Bilder, die optimal ausgeleuchtet sind. Du läufst außerdem nicht Gefahr, direktes Sonnenlicht auf deiner Linse zu haben. Gerade wenn du neu in der Fotografie und noch am Ausprobieren bist, eignet sich das Rückenlicht am besten für dich, um erste Erfolge zu erzielen. Besonders morgens ist das Rückenlicht besonders einfach zu händeln. Fotografierst du in den Abendstunden solltest du darauf achten, dass man deinen Schatten nicht sieht. Wähle deinen Ausschnitt also dementsprechend hoch oder nimm eine Position in einem noch größeren Schatten ein.

Gegenlicht
Im Gegenlicht zu fotografieren ist eine kleine Herausforderung, da es nicht ganz einfach ist, hierbei richtig zu belichten. Die unterschiedlichen Helligkeiten, die alle in ein Bild passen müssen, machen das Einstellen ein wenig kompliziert. Hier kann das Bracketing von Vorteil sein. Beim Erstellen von Landschaftsbildern mit Gegenlicht musst du Sonnenreflexe in Kauf nehmen. Diese kannst du nicht immer in der Nachbearbeitung entfernen. Daher bietet es sich an, diese in die Bildkomposition mit einzubauen und mit ihnen zu spielen. Vermeide es unbedingt bei Gegenlicht durch deinen Sucher an der Kamera zu schauen. Das kann sehr schwere Schäden an deiner Netzhaut verursachen. Nutze bei dieser Art von Licht immer nur den Live-View auf dem Display deiner Kamera!

God Rays
Nach einem heftigen Gewitter ist der Himmel weiterhin bewölkt, jedoch reißen hier und dort ein paar Löcher in die Wolkendecke ein und einzelne Strahlen fallen auf die Erde. Dieses Phänomen nennt man in der Fotografie God Rays, weil sie tatsächlich etwas mythologisches an sich haben. Du findest diese Art von Lichtbüschel allerdings auch im Wald, wenn einzelne Sonnenstrahlen durch die Baumkronen auf den Waldboden fallen oder in Berghöhlen. Diese können eine sehr besondere Stimmung auf deinen Bildern erzeugen. Orientiere dich mit deinen Einstellungen an den Lichtkegeln, sodass diese am besten zur Geltung kommen.

Landschaftsfotografie God Rays

Sonnensterne
Um einen Sonnenstern auf einem Bild einzufangen, musst du deine Kamera so platzieren, dass die Sonne gerade so hinter einem Objekt hervorragt bzw. sehr stark von ihm verdeckt wird. Indem du deine Blende relativ klein hältst, scheint es, dass die Sonnenstrahlen kreisförmig von der Sonne in Richtung des Betrachters fallen. Ein Sonnenstern verleiht deiner Fotografie etwas Harmonisches, Weiches und auch Majestätisches.

Landschaftsfotografie Sonnenstern

Es gibt kein schlechtes Wetter…

…nur schlechte Kleidung, wie es so schön heißt. Vor allem in der Landschaftsfotografie ist das tatsächlich sehr zutreffend. Denn eindrucksvolle Naturbilder gibt es natürlich nicht nur bei strahlend schönem Sonnenschein, auch wenn das auf den ersten Blick am einladensten ist. Tatsächlich bieten sich ein wolkenverhangener Himmel für allem für Anfänger an, um sich im Fotografieren von Landschaftsbildern zu üben.

Grauer Himmel
Der Himmel ist bedeckt und wirkt drückend? Du bist nicht sicher, ob es demnächst doch noch anfangen wird zu regnen? Das mag nicht das beste Wetter sein, um große Panoramabilder aufzunehmen, aber es bietet sich hervorragend an, um Detailaufnahmen zu machen. Die Lichtverhältnisse sind hierbei sehr gleichmäßig und du hast es leichter bei deinen Kameraeinstellungen. Außerdem stehen die Chancen gut, dass nicht ganz so viele andere Menschen unterwegs sind und du in aller Ruhe deine Aufnahmen machen kannst, ohne dabei warten zu müssen oder gestört zu werden.

Wolkig mit Aussicht auf gute Fotos
Wolken sind die Dramaqueens der Landschaftsfotografie! Ein mächtig wirkendes Foto beinhaltet sehr häufig einen beeindruckenden Wolkenhimmel. Dieser kann in wunderschöne Farben getaucht sein oder durch die Nachbearbeitung in schwarz-weiß noch überwältigender wirken. Ein Wolkenhimmel hält sehr oft einzigartige Farbenspiele und Hell-Dunkel-Kontraste bereit, mit denen du als Fotograf*in spielen kannst. Nicht selten kannst du einen wolkenverhangenen Himmel auch als Hauptmotiv in deinem Landschaftsfoto verwenden. Achte in diesen Fällen darauf, deinen Horizont gerade zu halten und dem Himmel den größten Platz auf deinem Foto zu verschaffen.

Landschaftsfotografie Wolkendecke

Gewitter? Ja, bitte!
Du kennst sicher die angespannte Stimmung vor einem Gewitter, wenn du genau weißt: Gleich geht es los! Das ist eine sehr gute Zeit, um deine Kamera auszupacken und dramatische Szenerien festzuhalten. Direkt nach einem Wolkenguss mit Blitz und Donner bietet es sich ebenfalls sehr gut an, die Stimmung einzufangen. Im besten Fall erwischst du sogar einen Regenbogen, der deinen Bildern einen heiteren, hoffnungsvollen Touch verleiht.

Landschaftsfotografie Gewitter

Auch von einem Gewitterhimmel geht ein besonderer Reiz aus. Einen Blitz einzufangen, erfordert sehr viel Glück, da dieses Phänomen nur ein Bruchteil einer Sekunde lang ist. Damit du nicht unentwegt auf deinen Auslöser drücken musst in der Hoffnung, einen Blitz einzufangen, kannst du auch einfach die Langzeitbelichtung verwenden.

Regen
Bilder im Regen zu machen, klingt erstmal nicht so bequem. Du erreichst allerdings sehr schöne und besondere Effekte, wenn du trotz eines Regengusses deine Kamera auspackst. Achte dabei darauf, dass kein Wasser auf deine Linse fällt. Stelle dich unter ein Dach oder verwende einen Regenschirm, den du an deinem Stativ befestigen kannst, um deine Hände an der Kamera haben zu können. Mit langen Belichtungszeiten kann es sein, dass du Regentropfen fotografisch einfängst und damit die Stimmung eines Regenschauers in deinem Landschaftsbild festhältst. Das kann sehr besonders wirken, sodass der Betrachter deines Bildes den Regen fast riechen kann. Vor allem auch die Zeit vor und nach einem Regenschauer bietet sich hervorragend zum Fotografieren an. Häufig braucht es nur ein wenig Geduld hierfür.

Landschaftsfotografie Regen

Im Nebel
Eine Landschaft, die in Nebel gehüllt ist, transportiert immer eine geheimnisvolle, magische Stimmung. Besonders gut wirkt der Nebel, wenn du ihn von weitem fotografierst, selbst also nicht im Nebel stehst. Dieser kann sonst deine Linse trüben, wodurch das Ergebnis ein wenig schummrig wird. Im Frühling oder späten Herbst findest du oft Landschaften, die in Nebel eingehüllt sind, da der Boden noch warm, die Luft aber bereits kalt ist. Auch im Gebirge oder in der Nähe von Gewässern findet sich häufig eine eindrucksvolle Kulisse aus Nebel.

Landschaftsfotografie Nebel

Alles eine Frage der Perspektiv

Auf Augenhöhe zu fotografieren liegt zunächst nahe. Es ist die bequemste und auch gewohnteste Position für uns. Gerade deswegen bietet es sich bei der Landschaftsfotografie allerdings an, neue Perspektiven einzunehmen und für sich zu entdecken. Wie viele Aufnahmen gibt es von dem gleichen Sightseeing-Motiv aus dem gleichen Winkel? Sehr viele! Hebe dich von der breiten Masse ab, indem du auch mal folgende Positionen einnimmst oder zwischen ihnen wechselst.

Sei ein Frosch
Die Froschperspektive befindet sich nah am Boden. Du musst dich dafür nicht gleich bauchlinks auf den Boden legen. Oft reicht es schon, mal in die Hocke zu gehen. Auch das kann schon den Effekt bringen, dass Grashalme oder Blumen im Vordergrund deines Bildes zu sehen sind. Das kann eine besondere Wirkung auf dein Bild haben. Dein Hauptmotiv wirkt außerdem viel größer und erhabener. Möchtest du diesen Effekt noch verstärken, nutze eine kurze Brennweite. Auch ein Weitwinkelobjektiv bietet sich für diese Art von Perspektive an.

Landschaftsfotografie Froschperspektive

Die Vogelperspektive
Mehr Dramatik bringt die Vogelperspektive. Das Hauptmotiv befindet sich hierbei unterhalb von dir. Möchtest du beispielsweise eine tiefe Schlucht fotografieren, wirkt dies sehr viel eindrucksvoller, wenn deine Kamera diese von oben einfängt. Mit dieser Perspektive werden Objekte oft kleiner, als sie eigentlich sind. Dieser Effekt wird noch verstärkt, indem ein Weitwinkelobjektiv zum Einsatz kommt. Für deine Bildkomposition kannst du dir das zunutze machen. Dadurch, dass dein Bild in der Vogelperspektive keine Ebenen besitzt, ist es enorm wichtig, dir deine Fotografie vorher zu durchdenken und dir zu überlegen, wie genau du deine Landschaftsfotografie aufbauen möchtest.

Wenn dich diese Art von Fotografie besonders reizt, kannst du dir auch überlegen, ob es sich für dich lohnen würde, eine Drohne zu mieten oder dir sogar eine eigene zuzulegen. Diese ermöglicht dir eine Menge neue Perspektiven und eindrucksvolle Naturaufnahmen. Informiere dich allerdings vorher ausgiebig über die Kosten, die Sicherheit und vor allem über Rechtliches, bevor du diesen nächsten Schritt gehst.

Landschaftsfotografie Vogelperspektive

Die goldenen Gestaltungsregeln

Dein Bild hast du selbst in der Hand. Du entscheidest, was auf deinem Bild zu sehen ist und was nicht. Wenn du noch nicht so viele Erfahrungen in der Landschaftsfotografie sammeln konntest, kann diese große Entscheidungsfreiheit ein wenig überfordernd sein. Deine Fotos sind vielleicht dementsprechend zu Beginn eher weniger ansehnlich. Oft ist nämlich die Versuchung dann groß, das Hauptmotiv einfach in die Mitte des Bildes zu setzen. Das Bild wirkt oft ein wenig langweilig und nicht so sehr durchdacht.
Hier liest du, auf was du bei deiner Bildkomposition achten solltest, um Bilder festzuhalten, die aus der breiten Masse hervorstechen.

1. Drittel Regel
Dabei wird das Bild anhand von zwei vertikalen und zwei horizontalen Linien in gleichmäßige Vierecke aufgeteilt. Die allermeisten Kameras haben diese Funktion bereits eingebaut und zeigen dir die Bildvorschau automatisch mit diesem Raster. Dein Hauptmotiv sollte sich nun an den Schnittpunkten des Rasters wiederfinden, damit beim Betrachten deines Bildes der Blick dorthin gelenkt wird. Ein weiterer Effekt des Bildaufbaus ist eine gewisse Harmonie, die dem Bild verliehen wird.

2. Das harmonische Dreieck
Dreiecke wirken sehr harmonisch und geordnet. Halte in der Natur Ausschau nach Motiven, in denen (imaginäre) Dreiecke vorkommen. Vor allem gleichschenklige Dreiecke vermitteln Balance und verleihen dem Bild eine angenehme Ausstrahlung. Oftmals finden sich Kombinationen aus Landschaftselementen, die ein Dreieck bilden.

3. Symmetrie
Bei Bildern, in denen sehr symmetrische Elemente zu sehen sind, kann es sich auch mal anbieten, das Hauptmotiv zentral in die Mitte des Bildes zu setzen. Damit erreichst du eine sehr harmonische Wirkung deiner Fotografie. Symmetrische Motive findest du oftmals in Bergformationen, Wasseroberflächen in Form von Spiegelungen oder Bäumen. Achte hier darauf, dass die symmetrischen Formationen im Vordergrund deines Bildes zu sehen sind und alles andere drumherum ausgeblendet wird, damit nichts von der Symmetrie ablenken kann.

Landschaftsfotografie Symmetrie

4. Setze einen Rahmen
Ist dir schon mal aufgefallen, dass Kunstwerke und Fotografien mit einem Bilderrahmen sehr viel mehr Wirkung besitzen? Dies kannst du für dich und deine Landschaftsfotografie nutzen! Halte die Augen offen nach natürlichen Rahmen, die dir eine Landschaft bietet: Baumstämme, Felsen oder auch Äste können dein Motiv noch mehr hervorheben und einrahmen. Dein Bild gewinnt dabei an Struktur und lenkt den Blick des Betrachters.

5. Linien, die leiten
Ein wichtiges optisches Stilmittel sind Linien. Diese führen den Blick des Betrachters unterbewusst bis hin zu deinem Hauptmotiv. Die Linien müssen dabei nicht immer gerade sein: Egal ob es sich um den Lauf eines Flusses handelt oder ein umgefallener Baumstamm – der Effekt ist der gleiche. Es kann sich auch um Linien handeln, die künstlich erschaffen wurden: Straßen, Fußspuren, Brücken oder Stege.

Landschaftsfotografie Linien

6. Schlichtheit
Du siehst eine atemberaubende Landschaft im Sonnenuntergang mit einem Fluss im Tal, majestätischen Bergformationen, einen kleinen Wald und dazu noch eine kleine Wiese? Was für dein Auge sehr schön aussehen mag, kann für dein Bild ein wenig viel sein. Überlege dir, ob ein kleinerer Ausschnitt (oder mehrere) besser wirken könnten, damit der Betrachter sich auf ein Element konzentrieren kann. Dein Ziel ist schließlich kein Wimmelbild. Suche dir ein Hauptmotiv aus und verwende bei Bedarf auch ein Teleobjektiv, um näher heran zu kommen. Dies nennt sich auch „Verdichtung“ und wird deine Landschaftsfotografie auf ein höheres Niveau heben.

7. Setze auf Kontraste
Gegensätze ziehen sich an, heißt es so schön. Wenn es sich um Farben und Helligkeit handelt, trifft das tatsächlich oft zu. Bilder, die sehr kontrastreich sind, haben eine sehr kraftvolle und anziehende Wirkung auf das menschliche Auge. Auch bestimmte Formen können zueinander im Kontrast stehen: glänzende Oberflächen wirken anders, wenn sie im Kontrast zu matten Oberflächen stehen, runde Formen bilden einen Gegenpol zu eckigen. Behalte dies im Kopf, wenn du nach deinen Motiven Ausschau hältst.

8.Panorama
Zugegeben, bei bestimmten Landschaften lohnt es sich, einen möglichst großen Umfang fotografisch festzuhalten. Dazu gehören vor allem sehr gleichmäßige, unaufgeregte Landschaftsformen wie Flüsse, die durch ein Tal fließen oder eine ruhige Berglandschaft.
Du kennst bestimmt den Panorama-Modus deines Smartphones. Viele Kameras bieten dir die gleiche Funktion, mit der du ein sehr breites Bild aufnehmen kannst. Ansonsten kannst du auch mehrere Bilder aufnehmen, bei denen du die Position immer um ein kleines Stück verschiebst. Bei der späteren Bearbeitung kannst du diese dann mit Hilfe eines Fotobearbeitungsprogrammes zu einem großen Panoramabild zusammensetzen. Wichtig ist, dass sich die Position dabei nur in eine Richtung verändert. Ein Stativ kann dich dabei sehr gut unterstützen.

9. Muster
Eine harmonische Wirkung können Muster haben, die sich in bestimmten Landschaften finden, vor allem, wenn sie sich dabei wiederholen. Sie lenken den Blick des Betrachters und wirken dabei fast hypnotisch. Muster sorgen außerdem dafür, dass deine Fotografien an Plastizität und Tiefe gewinnen

10. Hoch- oder Querformat?
Bei der Aufnahme von Landschaftsfotos ist man in der Versuchung, alles im gewohnten Querformat aufzunehmen. Dieses Format kennen wir am besten und werden auch im Alltag meistens damit konfrontiert. Jedoch bietet sich das Hochformat sehr gut für die Landschaftsfotografie an. Du kannst hierbei dein Bildausschnitt noch klarer strukturieren und deine Bildkomposition optimal planen. Die Einteilung in Vorder- und Hintergrund ist sehr viel eindeutiger.
Tipp: Nimm am Anfang die gleiche Landschaft sowohl im Hoch- als auch im Querformat auf und vergleiche die Ergebnisse am Ende. Somit bekommst du ein Gefühl, wann sich welches Format eher anbietet.

11. Erschaffung von Ebenen
Um dein Bild nach Kräften zu strukturieren, hilft es dir, verschiedene Ebenen innerhalb deiner Bildkomposition zu schaffen. Deine Landschaftsfotografie wirkt außerdem räumlicher und intensiver auf den Betrachter. Nicht umsonst heißt es oft beim Aufnehmen von Landschaftsfotos: „Vordergrund macht Bild gesund.“ Teile deinen Bildausschnitt so auf, dass er einen Vorder- und einen Hintergrund besitzt. Dazwischen befindet sich die sogenannte Mittelebene. Du siehst, auch hier dreht sich wieder alles um die Dreiteilung wie schon beim Goldenen Schnitt und der Drittelregel.

12. Groß vs. Klein
Hältst du eine Landschaft mithilfe einer Kamera optisch fest, tust du dies zweidimensional. Ein Berg wirkt in echt sehr majestätisch und erhaben, weil er im Kontrast zu der Landschaft steht oder du dich selbst sehr klein im Vergleich fühlst. Du hast bestimmt schon oft den Satz gehört oder sogar selbst gesagt: „Das wirkt auf den Bildern nicht so wie es in echt war!“. Das kommt auch daher, dass die Größenverhältnisse oftmals nicht deutlich werden. Dies lässt sich aber ganz einfach lösen: Baue etwas in deine Fotografie mit ein, an das das menschliche Auge gewöhnt ist und dessen Größe bekannt ist. Dabei kann es sich um einen Baum, ein Haus, ein Zelt, ein Tier oder auch einen Menschen handeln. So sind die Größenrelationen auf den ersten Blick klar ersichtlich und der Wow-Effekt deiner Landschaft ist gesichert.

13. Dynamik reinbringen
Oftmals sind die Hauptmotive bei der Landschaftsfotografie statisch. Um deinen Fotografien das gewisse Etwas zu verleihen, kannst du statische Elemente mit bewegten verbinden, wie zum Beispiel eine Berglandschaft, über der eindrucksvolle Wolken ziehen oder ein Fluss, der sich durch ein ruhiges Tal schlängelt. Auch Nebenschwaden können eine dynamische Wirkung haben. Durch die Kombination von Statik und Bewegung baust du Spannung in deinem Landschaftsfoto auf. Die Verwendung eines Graufilters unterstreicht diese Gegensätze noch deutlicher.

Tipps und Tricks

1. Fotografie ist ein Zusammenspiel
Dieser Tipp gilt im Prinzip für jede Art von Fotografie. Ein gutes Bild setzt sich aus drei Dingen zusammen: eine gute Kamera, jemand, der sie bedienen kann und eine gute Nachbearbeitung. Diese drei Punkte hängen zusammen und keiner darf vernachlässigt werden, wenn es dein Anspruch ist, qualitativ hochwertige (Landschafts-)Fotografien zu machen. Es reicht leider auch nicht, nur eins davon zu haben. Eine hochwertige Kamera macht keine beeindruckenden Fotos, wenn du sie nicht richtig bedienen kannst. Zwar kannst du auch schöne Bilder machen, ohne sie danach noch zu bearbeiten, allerdings holst du definitiv mehr aus ihnen heraus, wenn du ihnen nach dem Fotografieren doch noch ein wenig Zeit widmest und sie mithilfe eines Fotobearbeitungsprogrammes aufpolierst.

2. Als RAW speichern
Dies ist ein sehr praktischer Tipp. Um eine möglichst große Menge an Informationen in deinen Landschaftsfotos zu haben, ist es am besten, deine Aufnahmen als RAW-Datei zu speichern. Diese sind zwar ein wenig größer als JPGs, aber garantieren dir auch ein eindrucksvolleres Ergebnis. Nach der Nachbearbeitung kannst du die Datei dann auch in kleinere JPGs umwandeln.3.

3. Sammle Inspiration
Ein Blick über den eigenen Tellerrand hat noch niemandem geschadet. Lasse dich von anderen Fotografen inspirieren, analysiere ihre Bilder und versuche dich, in ihre Gedanken hineinzuversetzen, als sie die Fotografien gemacht haben. Was war ihre Idee dahinter und welchen Effekt wollten sie mit ihrem Bild erzielen? So trainierst du deinen fotografischen Blick und findest Inspiration für deine eigenen Fotografien. Wichtig ist nur, dass du nicht einfach andere kopierst und versuchst, bestimmte Fotografien eins zu eins nachzustellen. Finde nach und nach deinen eigenen Stil, sodass andere ebenfalls von dir inspiriert werden und du etwas zurückgeben kannst.

4. Aus den Fehlern von anderen lernen
Wenn du Bilder siehst, auf denen unschöne Schatten zu sehen sind, der Horizont fad in der Mitte platziert wurde oder sogar schräg ist, kann auch das dich inspirieren. Allerdings so, dass es dich inspiriert und motiviert, es selbst anders zu machen. Dies kann nicht nur das Motiv, sondern auch die Bildbearbeitung betreffen. Übersteuerte Effekte oder unnatürliche Farben sollten dabei nicht dein Ziel sein.

5.Sage etwas aus
Dein Landschaftsfoto wirkt am allerbesten, wenn du ein klares Hauptmotiv hast. Damit lenkst du den Blick des Betrachters und hebst hervor, was in deinem Bild das wichtigste Elemente ist. Oft ist weniger auch mehr. Versuche nicht, möglichst viele Elemente in einem Bild zu verpacken, sondern setze bewusst Akzente und versuche, mit deiner Fotografie ein Statement zu machen. Das hebt eine Fotografie von einem Schnappschuss ab und verleiht ihm etwas Künstlerisches.

6. Natur kann abstrakt sein
Du kannst auch in der Landschaftsfotografie abstrakte Motive finden. Diese haben häufig eine besondere Wirkung auf den Betrachter und laden zum längeren Hinsehen ein. Durch Spielen mit den Grundeinstellungen deiner Kamera kannst du abstrakte Effekte erzielen, die deine Landschaft zu einem Kunstwerk verwandeln. Diese Technik sagt nicht jedem zu und ist nicht jedermanns Geschmack. Du wirst schnell merken, ob dies deine Art von Landschaftsfotografie ist oder eher nicht. Probiere es mal aus!

Landschaftsfotografie

Fazit

Hier kommen noch einmal die wichtigsten Punkte des Artikels kurz und knapp zusammengefasst:

  • Lerne deine Kamera kennen. Nur so kannst du aus dem Vollen schöpfen.
  • Entscheide dich für das passende Objektiv.
  • Lege dir die richtige Ausrüstung zu. Damit bist du jederzeit startklar. Ein Stativ ist dabei unverzichtbar.
  • Filter wie z. B. Polfilter oder Graufilter verleihen deinem Bild das gewisse Etwas.
  • Setze auf Techniken wie Bracketing.
  • Wähle die Tageszeit mit dem idealen Licht für deine Fotografien.
  • Nahezu jedes Wetter ist Landschaftsfotografie-Wetter!
  • Speichere deine Bilder als RAW-Dateien.
  • Plane deine Bilder sorgfältig.
  • Überlege dir erst deine Bildaussage und beginne dann zu fotografieren.
  • Ein Objekt lenkt den Blick des Betrachters und verleiht deiner Fotografie eine Aussage.
  • Nimm die unterschiedlichsten Perspektiven während des Fotografierens ein.
  • Achte unbedingt darauf, dass die Horizontlinie gerade ist.
  • Weniger ist oft mehr.
  • Der Schlüssel zum perfekten Landschaftsfoto? Üben, üben, üben.
  • Lerne von anderen, lass dich inspirieren und inspiriere andere.

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