Food-Fotografie: Essen professionell fotografieren
Essen ist fertig! Ob für Social Media, Food-Blogs, oder als Urlaubserinnerung – unsere Fotogalerien sind oft mit Bildern von besonders ansprechendem und leckerem Essen gefüllt. Wer meint, dass es eine leichte Aufgabe sei, feines Essen auch auf Bildern appetitlich wirken zu lassen, der unterschätzt die Kunst der Food-Fotografie. Neben fertigen Gerichten, ist auch das Ablichten einzelner Lebensmittel und die Art und Weise deren Zubereitung Teil des Food-Fotografie-Genres. Um deine Food-Portraits auf ein nächstes Level zu heben, haben wir einige Tipps und Tricks für dich angerichtet. Wir zeigen dir, wie du es – auch als Einsteiger– schaffst, deine Bilder so zu gestalten, als könnte man sie direkt in einem professionellen Kochbuch abdrucken. Hoffentlich hast du einiges an Wissenshunger und -durst mitgebracht!
1. Technische Ausrüstung in der Food-Fotografie
Wie in jedem Bereich der Fotografie, ist auch bei der Food-Fotografie der Faktor „Technik“, einer der Aspekte, der maßgeblich die Qualität deiner Aufnahmen beeinflusst. Die gute Nachricht ist, dass dieser Faktor schon relativ genau vorherberechnet und geplant werden kann. Steht die technische Ausrüstung, ist es an dir als Fotograf oder Fotografin, diese Werkzeuge optimal zu gebrauchen.
1.1 Die Kamera
Am besten startest du mit dem Equipment, dass dir bereits zur Verfügung steht. Dabei kann es sich um dein Smartphone, oder aber auch um deine Kamera mit Festbrennweite handeln. Solltest du dich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden können, empfehlen wir dir, mit deiner Kamera in die professionelle Food-Fotografie zu starten. Das liegt vor allem daran, dass du in der Arbeit mit deiner Kamera mehr Einstellungsmöglichkeiten hast. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei deinem Modell um eine spiegellose Kamera oder eine klassische Spiegelreflexkamera handelt. Ihre Einstellungsvielfalt macht deine Kamera zum optimalen Herzstück deiner technischen Ausstattung.
1.2 Das Objektiv
Außerdem ist die Wahl des Objektivs zur Food-Fotografie ebenso bedeutend. Mit dem passenden Objektiv kannst du noch detailliertere Aufnahmen machen. Welches Objektiv sich insbesondere für die Food-Fotografie eignet, wird durch die beiden Faktoren Brennweite und Lichtstärke bestimmt.
Brennweite
Die Brennweite sollte sich zunächst an dem Platz, an dem du fotografieren möchtest, orientieren. Je weniger Platz dir zur Verfügung steht, desto näher musst du an dein Wunschmotiv herangehen. Dabei eigenen sich besonders Objektive mit einer kleinen Naheinstellgrenze für ansprechende Food-Portraits. Normalbrennweiten von circa 50 mm sind hierbei zu empfehlen. Diese sind meist als Festbrennweiten im Standard-Umfang deiner Kameraausrüstung mitinbegriffen. Als gute Start-Option kannst du mit ihrer Hilfe den Bildausschnitt der Köstlichkeiten auf den üblichen Blickwinkel des menschlichen Auges fokussieren.
Alle Brennweiten, die über den Standardwert der Normalbrennweite hinausgehen, sind sogenannte Teleobjektive. Sie sind besonders dafür geeignet, um dein eigentliches Hauptmotiv, also die Lebensmittel oder das zubereitete Essen an sich, in den Fokus zu setzen. In der Kombination mit einem möglichst großen Sensor und dem entsprechenden Abstand zu deinem Motiv erlauben sie es, dem Hintergrund eine geringe Schärfentiefe zu verleihen. Vor allem frontale oder leicht gekippte Bilder schaffen so eine Distanz zum Hintergrund der Szenerie. Besonders, wenn du den Hintergrund deiner Aufnahmen nicht im großen Stil selbst beeinflussen kannst, bietet sich diese Technik an.
Um ganze Tischaufnahmen zu fotografieren und gleichzeitig dein Motiv aus kurzer Distanz abzulichten, eignet sich hingegen eher ein Weitwinkelobjektiv. Neben den Eindrücken, die der Betrachter durch die bloßen Lebensmittel gewinnt, kann er so auch die Atmosphäre rund um dein Gericht wahrnehmen. Dein Food-Aufnahme beschränkt sich damit nicht nur auf die Mahlzeit, sondern bezieht auch die Umgebung mit ein, in der du fotografierst. Besonders stylische und zum Motiv passende Restaurants oder interessantes Street Food kannst du so perfekt in Szene setzen.
Lichtstärke
Auch die Lichtverhältnisse vor Ort sollten bei der Wahl des passenden Objektivs miteinbezogen werden. Dazu solltest du dich mit der Blende auseinandersetzen. Darüber wird nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Schärfe deiner Aufnahme beeinflusst. Der diesbezüglich angegebene Wert entspricht immer dem kleinsten Blendenwert, der mit dem entsprechenden Objektiv erreicht werden kann. Je kleiner dieser Wert ist, desto mehr Licht kann durch die Blenden- oder Objektivöffnung auf den Sensor fallen. Bei einem möglichst kleinen Blendenwert kannst du also gestochen scharfe Aufnahmen erzielen.
Um den bereits beschrieben künstlerischen Effekt des unscharfen Hintergrunds zu erreichen, sollte dieser Wert jedoch größtmöglich sein. So wird es noch leichter, dein Hauptmotiv freizustellen und einen möglicherweise ablenkenden Hintergrund zu vermeiden. Dennoch besteht darin eine gewisse Herausforderung, denn je länger du deine Aufnahmen belichtest, desto eher läufst du Gefahr, dass nicht nur der Hintergrund, sondern deine ganze Aufnahme verschwimmt. Um Bilder mit geringer Schärfentiefe zu fotografieren, musst du also eine gute Balance, zwischen Blende und Verschlusszeit finden, um dein Hauptmotiv mit all seinen Details scharf zu stellen und dieses gleichzeitig vom Hintergrund abzugrenzen.
Tipp: Wenn du mit langen Belichtungszeiten arbeitest, lohnt es sich, ein Stativ, samt einem Fern- oder Selbstauslöser für deine Kamera zu verwenden. Selbst wenn du eine sehr ruhige Hand hast, kann es gut sein, dass du beim Betätigen des Auslösers minimale Verwackelungen auslöst und deine Aufnahme somit unscharf wird.
1.3 Die Zusatzausrüstung
Mit Kameras oder Objektiven allein, ist es auch bei der Food-Fotografie nicht getan. Entsprechendes Zubehör beeinflusst nicht nur die Qualität deiner Bilder, sondern auch deine Arbeitsweise und deinen Arbeitsaufwand als Fotograf oder Fotografin. Besonders wenn es darum geht, den perfekten Ausschnitt zu finden solltest du zunächst ein paar Probeaufnahmen machen und dir diese anschließend ansehen. So bekommst du ein Gefühl dafür, welcher Aufnahmewinkel, Hintergrund und welche sonstigen Faktoren zu einer harmonischen Bildkomposition beitragen. Anschließend solltest du dich für eine oder mehrere Bildausschnitte entscheiden, die du in deinem Food-Bild festhalten möchtest. Dazu ist es meist von Vorteil, wenn du ein Stativ für deine Kamera hinzuziehst. Dadurch kannst du den gewünschten Ausschnitt nochmals etwas nachjustieren und optimieren. Weiter eignet sich die starre Position des Stativs außerdem, um verschiedene Lichtsituationen während deiner Aufnahmen auszuprobieren. Beispielsweise könntest du dazu ein externes Blitzlicht oder Reflektoren verwenden, um denselben Ausschnitt in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.
2. Licht in der Food-Fotografie
Die Balance aus Licht und Schatten ist in allen Fotografie-Genres ein wichtiges fotografisches Mittel. Mit deinen technischen Hilfsmitteln, wie beispielsweise deinem lichtstarken Objektiv, kannst du die Lichtsituation zwar künstlich beeinflussen, jedoch ist das in der Food-Fotografie meist nicht notwendig. Für gute Bilder reicht oftmals schon natürliches, helles Tageslicht. Besonders weiches Licht kannst du in den Vormittags- und Nachmittagsstunden einfangen. Wichtig dabei ist jedoch, Aufnahmen in direktem Sonnenlicht zu vermeiden. Andernfalls entstehen starke Schatten, die dich beim Fotografieren behindern können. Sollte das der Fall sein, kannst du dem jedoch mit einem professionellen Reflektor oder anderen hellen, reflektierenden Flächen vorbeugen. Achte dabei außerdem darauf, vor allem Seitenlicht oder Fülllicht aus der Vogelperspektive für deine Bilder zu nutzen. Indem du dein Food-Set auf gleicher Höhe mit umliegenden Fenstern platzierst, solltest du das leicht erreichen können. Bedenke dabei jedoch, dass du andere Lichtquellen, wie beispielsweise Blitzlichte oder Lampen ausschaltest, um deine Aufnahmen nicht zu überbelichten.
Wenn du hingegen am späten Nachmittag oder Abend fotografierst, solltest du dir umliegende, eventuell künstliche, Lichtquellen suchen, die den Bildausschnitt aufhellen und dein Gericht sichtbar werden lassen. Auch hier solltest du die langen Schatten berücksichtigen, die zu dieser Tages- oder Nachtzeit durch umstehende Gegenstände erzeugt werden. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, in denen das Tageslicht weniger kräftig ist, kannst du in der Food-Fotografie zusätzlich auf Tageslichtlampen zurückgreifen und so optimale Lichtverhältnisse erzeugen.
3. Perspektiven in der Food-Fotografie
Auch die Perspektiven, aus denen du fotografierst, haben einen bedeutenden Einfluss die Bildwirkung und Bildqualität deiner Food-Fotografie. Dein Ziel dabei ist es, den Bildausschnitt zu finden, in der die Eigenschaften deines Motivs besonders vorteilhaft hervorgehoben werden. Dazu kannst du dich darin erst einmal selbst ausprobieren. Dennoch möchten wir dir einige Möglichkeiten aufzeigen, mit denen du in der Food-Fotografie bestimmte Effekte erreichen kannst.
Besonders auf Social Media Plattformen werden Food-Fotos häufig in der Vogelperspektive verwendet. Dabei wird die Kamera in einem 90°-Winkel über dem Motiv positioniert, sodass der Bildausschnitt die Draufsicht auf das entsprechende Gericht einfängt. Zwar fehlt durch diese Perspektive oftmals der Tiefeneffekt in deinen Aufnahmen, allerdings erlauben sie dir dennoch besonders ebene und flache Gerichte, optimal abzubilden. Diese Perspektive lässt es außerdem zu, dass alle Details des gesamten Food-Sets gezeigt werden, weshalb besonders interessant geformte, strukturierte und dekorierte Mahlzeiten sowie deren Hinter- oder Untergründe durch diese Art der Food-Fotografie abgebildet werden können. Besonders das Stativ, als technisches Hilfsmittel, überstürzt dich dabei, diese Perspektive gelungen in der Food-Fotografie einzusetzen. Bedenke dabei, immer etwas Puffer in deinem Bildausschnitt einzuplanen. Somit schränkst du deine Möglichkeiten für die Nachbearbeitung deiner Aufnahmen weniger ein.
Die Frontperspektive eignet sich in der Food-Fotografie vor allem wenn du nicht nur das Gericht an sich, sondern auch das zugehörige Service, wie ein besonders ästhetischer Teller, ablichten möchtest. Dabei wird die Kamera in einem 45-Grad-Winkel zum Motiv ausgerichtet. Besonders bei dieser Perspektive solltest du eventuell entstehende Schatten beachten und gegebenenfalls die Lichtverhältnisse angleichen. Auch der Hintergrund ist hierbei nicht unerheblich, da diesem so mehr Raum geboten wird. Dazu empfehlen wir dir, zusätzliche einige Requisiten, wie zum Beispiel Besteck, in deinen Bildausschnitt mit aufzunehmen. Dazu aber später mehr. Eine leichte Abwandlung der Frontperspektive, ist es, deine Kamera direkt an der Tischkante zu platzieren. Besonders geschichtete Torten oder Desserts in Gläsern kannst du aus diesem Winkel optimal ablichten.
Allgemein gilt, je tiefer dein Aufnahmewinkel, desto mehr rückt vor allem die Vorderseite deines Gerichts in den Fokus deiner Aufnahme. Es ist also wichtig, wo du dein Motiv platzierst. Dabei kannst du es beispielsweise eher in der Mitte, oder aber auch an den jeweiligen Seitenrändern deines Bildausschnitts platzieren. Nutze dazu zum Beispiel das Drittel-Raster deiner Kamera, um dich an den jeweiligen Linien und Schnittpunkten zu orientieren. Auch hier gilt: Mach dir vorab bereits Gedanken zur Perspektive! Dennoch solltest du offen sein und keine Scheu haben, verschiedene Perspektiven ausprobieren.
4. Das Food-Styling
Bevor du dich für die Perspektive deiner Aufnahmen entscheiden kannst, solltest du dich zunächst etwas mehr mit deinem Motiv auseinandersetzen. Dein Ziel sollte es sein, die „Makellosigkeit“ deines Essens zu präsentieren. Dabei geht es jedoch nicht darum, dass alle Zutaten in Reih und Glied aufgereiht sind, sondern viel mehr eine optische Harmonie zu schaffen. Während der Zubereitung des Gerichts solltest du dir im ersten Schritt Gedanken um dessen Garnitur machen. Ein Teller Spaghetti Bolognese schmeckt wahrscheinlich am besten, wenn Nudeln, Soße, Parmesan und frische Kräuter miteinander vermengt werden und jeder Bissen eine ausgewogene Mischung aller Zutaten enthält. In der Food-Fotografie jedoch, ist es für den Betrachter besonders ansprechend, wenn er alle Komponenten der Mahlzeit mit bloßem Blick identifizieren kann. Daher ergibt es einen harmonischeren Eindruck, wenn du die Spagetti als schöne Nudelnester mit einem Soßenklecks und Käse sowie einigen Kräuter als Topping anrichtest.
Weitere Zutaten, die du zusätzlich noch zum Garnieren nutzen kannst, wären außerdem für herzhafte Gerichte:
- Nüsse und Samen
- Sprossen oder Kresse
- Frühlingszwiebeln oder geröstete Zwiebeln
- Zitrusschalen
- Croutons
- Schmand
- Gewürze, wie beispielsweise Chilliflocken, oder Pfeffer.
Und für süße Mahlzeiten oder insbesondere Nachspeisen eignen sich:
- Früchte
- Puderzucker
- Schokoladenstreusel
- und ebenfalls Nüsse.
Im Rahmen des Food-Stylings kannst du also nicht nur während der Herstellung des Essens, sondern auch beim Anrichten und Präparieren der Gerichte schon einiges herausholen, wodurch du dein Wunschmotiv in einem besonders ästhetischen Endergebnis festhalten kannst.
Tipp: Besonders, wenn du deine Foodfotografie als Teil eines Blogbeitrags nutzen möchtest, lohnt es sich, den ganzen Prozess – vom Einkauf, über die Zubereitung, bis hin zum Anrichten – zu dokumentieren. Im ersten Schritt gilt es für dich also schon, besonders optisch perfekte Lebensmittel einzukaufen. Als üblicherweise letzten Schritt während des Kochens, solltest du dir jedoch aus fotografischer Sicht schon im Vorhinein einige Gedanken zum Anrichten deiner Gerichte machen. Bereite bereits deinen Bildaufbau grob vor, indem du deine Requisiten zurechtlegst, die du für dein anschließendes Setup benötigst. Dazu gehört vor allem, Geschirr und Gläser auf Wasserflecken oder sonstige Unreinheiten zu prüfen, Servietten zu bügeln, oder ein schönes Blumengesteck zusammenzubinden. Zuletzt geht es für dich dann an die Zubereitung. Neben dem Kochen kann es leicht passieren, das Fotografieren zu vergessen. Hier sollte sich ebenfalls über den zeitlichen Ablauf im Vorhinein Gedanken gemacht werden, da du bei bereits verarbeiteten Lebensmitteln keine erneuten Aufnahmen machen kannst. Auch bestimmte Garzeiten oder Konsistenzen sollten dabei beachtet werden, um das Gericht in seiner ganzen Köstlichkeit abzulichten und nicht den perfekten Moment zu verpassen. Eine gute Planung samt Zeitmanagement unterstützt dich auch in der Food-Fotografie.
5. Das Location-Styling
Neben dem Gericht an sich, ist auch die Location und damit der Hintergrund deiner Bilder entscheidend für deren Wirkung auf den Betrachter. Dein Ziel beim Location-Styling ist es, eine besondere und zum jeweiligen passenden Gericht passende Atmosphäre zu schaffen. Selbstverständlich wird Food-Fotografie automatisch mit stylischen Küchenzeilen und reich gedeckten Esstischen verbunden. Dennoch reichen oftmals schon simple Requisiten wie Schneidebretter, Schiefertafeln, oder auch eine schöne Tischdecke, um den Hintergrund deiner Aufnahmen zu optimieren.
Dein erster Schritt beim Location-Styling sollte es sein, dich mit dem Unter- oder Hintergrund deiner Food-Fotografie auseinanderzusetzen. Besonders chaotische Hintergründe, wie eine unaufgeräumte Küchenzeile oder eine bereits benutzte Serviette auf dem Restauranttisch, können auch im Hintergrund deines eigentlichen Motivs als sehr störend wahrgenommen werden. Wichtig bei der Wahl des Untergrunds ist außerdem zu beachten, auf welchem Geschirr dein Gericht serviert wird. Ein weißer Teller auf einem weißen Hintergrund kann dazu führen, dass in deiner Aufnahme zu wenig Kontraste vorhanden sind. Das kannst du umgehen, indem du die Mahlzeit auf einer beispielsweise marmorierten Küchenarbeitsplatte abstellst. Auch Besteck, Servietten und sonstige Requisiten tragen zur Qualität deiner Aufnahmen bei. Das alles soll jedoch nicht heißen, dass du diese möglichen störenden Faktoren aus deinem Bildausschnitt entfernen sollst. Vielmehr können sie – richtig eingesetzt – dabei helfen, um die Geschichte des Gerichts zu erzählen. Dazu eignen sich unter anderem:
- besonders ästhetische Schlüsseln und Service sowie Besteck
- zusätzliche Gläser und Getränke
- rohe Zutaten des Gerichts wie knackiges Gemüse oder frisches Obst
- Küchenutensilien und Alltagsgegenstände
- (saisonale) Dekoration
- Tischdecken oder andere Textilien
Deiner Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, um deine Food-Bilder auf deine persönliche Art und Weise zu gestalten. Dabei ist dennoch zu beachten, dass diese insgesamt eine gewisse Harmonie ausstrahlen und natürlich auch zu deinem Gericht passen. Ein saftiges Steak macht sich zum Beispiel sehr gut auf einem rustikalen Holzbrett und bei einem wunderbaren Geburtstagskuchen passt eine Tasse Kaffee meist ebenfalls sehr gut. Somit wertest du nicht nur deine Bilder auf, sondern schaffst es gleichzeitig, die Geschichte hinter deinen Fotos zu erzählen.
Besonders auf Reisen eignet sich die Food-Fotografie jedoch auch, um fremde Kulturen in Momentaufnahmen festzuhalten. Dabei wirst du selbst wenig Einfluss auf die beschriebenen Faktoren des Location-Stylings nehmen können. Dennoch gibt es auch einige simple Tricks, die du anwenden kannst, um „Bilder zum Anbeißen“ zu fotografieren. In asiatischen Ländern ist Street-Food sehr verbreitet. Oftmals gibt es dort an der Straße die besten Mahlzeiten für wenig Geld und im Vorbeigehen auf die Hand. Das stellt dich vor die Herausforderung, ohne Requisiten eine gute Aufnahme zu machen. Da du damit arbeiten musst, was du hast, kannst du beispielsweise den Street-Food-Stand als Hintergrund auswählen. Damit dieser nicht von der Mahlzeit an sich ablenkt, kannst du mit der Schärfentiefe spielen.
6. Das große Ganze
Nachdem du nun einige Tipps erhalten hast, wie du an die verschiedenen Aspekte der Food-Fotografie herangehen kannst, gilt es nun diese zu vereinen, um gelungene Aufnahmen zu schießen. Das erfordert meist einiges an Fingerspitzengefühl und Flexibilität. Sobald du einzelne Komponenten deines Food-Sets veränderst, solltest du erneut prüfen, ob du dadurch weitere Faktoren, wie beispielsweise auch, ob du die Lichtverhältnisse erneut nachjustieren musst. Sollte dich das einiges an Mühe kosten, ist nichts dabei, sich aus Kochbüchern oder im Netz verschiedene Inspirationen zu holen.
Zusätzlich kannst du deine Bildkomposition noch stimmiger gestalten, wenn du einige weitere Methoden berücksichtigst, um den Blick deiner Betrachter zu lenken. Dazu gibt es einige fotografische Regeln, wie beispielsweise die Drittelregel. Alle diese Techniken orientieren sich an dem gezielten Einsatz bestimmter Linien zum Bildaufbau. Die meisten Kameras haben heutzutage voreingestellte Raster oder Hilfslinien, die du dazu verwenden kannst. Im Vorhinein musst du dir dazu selbst die Frage beantworten, wohin du den Blick deiner Betrachter lenken willst. Requisiten kannst du dazu verwenden, um die Linienführung zu lenken. Das Gericht, als dein Hauptmotiv sollte jedoch den Fokus dieser Linien bilden. So lenkst du nicht nur bewusst Blicke, sondern erzeugst außerdem Spannungen und Dynamiken, die deinen persönlichen Stil der Food-Portraits ausmachen.
Anders, als bei deinen Gerichten, gibt es für eine stimmige Komposition aus allen Faktoren der Food-Fotografie kein Geheimrezept. Daher ist es für dich als Fotograf oder Fotografin nur von Vorteil, wenn du dich oft in dieser Materie ausprobierst und so bei jedem Shooting dazulernst. Egal ob beim Kochen oder Fotografieren, du hast in der Food-Fotografie die Chance, deine ganz persönliche Note mit einfließen zu lassen. Daher trau dich und lass deine Gerichte, als auch deine Food-Portraits zu einem Genuss für Geschmack und Auge werden!
Bonus: Food-Fotografie mit deinem Smartphone
Auch dein Smartphone eignet sich zur Food-Fotografie. Zunächst solltest du aber wissen, dass Kamera nicht gleich Kamera und Smartphone auch nicht gleich Smartphone ist. Je nach Modell und Ausstattung gibt es hier große Unterschiede. Von diesen hängt auch die Qualität deiner Food-Aufnahme ab. Dennoch kannst du mit den derzeitigen Smartphone-Modellen ähnlich gute Aufnahmen, wie mit einer Spiegelreflexkamera schießen. Vor allem in der Hardware musst du dabei aber Abstriche machen, die jedoch durch viel Softwarepower wieder ausgeglichen werden. Aus gestalterischer Sicht müssen sich Aufnahmen mit dem Smartphone nicht zwingend von Kameraaufnahmen unterscheiden.
Beim Food-Styling und Location-Styling solltest du stehts nach der gleichen Herangehensweise vorgehen. Lediglich die Lichtverhältnisse solltest du beim Fotografieren mit dem Smartphone anpassen. Der Sensor deiner Smartphone-Kamera ist klein, weshalb eine gut ausgeleuchtete Umgebung geboten werden muss, um möglichst viel Licht auf ihn einfallen zu lassen. Dabei kannst du ebenfalls auf zusätzliche Hilfsmittel zurückgreifen. Ähnlich wie bei der Kamera bieten sich auch in der Food-Fotografie mit dem Smartphone zusätzliche Stative oder in seltenen Fällen auch Objektive für die Kamera an. Einige Smartphones verfügen heutzutage über einen Portrait Modus. Diesen kannst du auch für Food-Portraits einsetzen, um dein Hauptmotiv scharf und den Hintergrund unscharf abbilden zu können. Der größte Vorteil der Smartphone-Fotografie ist jedoch die einfache Handhabung und die ständige Verfügbarkeit. Besonders wenn du viel unterwegs bist, oder mit leichtem Gepäck reist, kannst du dich auf dein Smartphone auch im Bereich der Food-Fotografie verlassen.